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Kölner Jugendcoach Christopher Goer

Abiturprüfungen in NRW - Tipps für Eltern und Schüler

Stand: 19.04.2023, 06:39 Uhr

Es geht los mit den Abiturprüfungen! Lange und intensiv dafür gebüffelt, jetzt soll alles möglichst stressfrei über die Bühne gehen. Ein Jugendcoach gibt Abiturientinnen und Abiturienten sowie ihren Eltern Tipps.

Das Abitur bestehen und anschließend ein rauschendes Fest feiern – das wollen in NRW in diesem Jahr über 80.000 Schülerinnen und Schüler. Lange haben sie sich darauf vorbereitet, nun beginnen hier bei uns im Westen die zentralen Prüfungen für rund 72.000 junge Menschen an den Gymnasien, Gesamtschulen, Weiterbildungskollegs und Waldorfschulen. Bereits am Dienstag starteten die Abiturprüfungen für die knapp 8.900 Schülerinnen und Schüler der Berufskollegs.

Und jetzt das: Am Dienstag waren die Prüfungen für Mittwoch abgesagt worden - weil es Probleme beim Download für die Prüfungen zum Zentralabitur gab. Es waren Prüfungen geplant in Biologie, Chemie, Ernährungslehre, Informatik, Physik, Technik.

Am Freitag kann es dann aber auch für die Abiturienten mit diesen verschobenen Prüfungen losgehen. Trotz der Aufregung heißt es dann für alle: Locker bleiben. Was Abiturientinnen und Abiturienten in diesen Tagen sonst noch guttut, verrät der Kölner Jugendcoach Christopher Goer im WDR-Interview.

WDR: Was brauchen Abiturientinnen und Abiturienten jetzt, um sich wohlzufühlen?

Goer: Den Austausch mit anderen in der gleichen Lebenssituation. Am besten, sie begeben sich in Lerngruppen und reden viel miteinander. So merken sie, dass sie mit all ihren Befindlichkeiten nicht allein sind, dass es anderen genauso geht. Und ganz wichtig ist auch, sich Auszeiten zu nehmen. Also nach dem Lernen, Party machen, sich mit Freunden treffen, Musizieren, Sport treiben oder was auch immer.

WDR: Wie können Eltern ihren Kindern jetzt beistehen?

Goer: Indem sie mit ihren Kindern gemeinsam eine gute Tagesstruktur erarbeiten. Also Lernzeiten festlegen und auch Auszeiten. Wobei ich gerade im Zuge der Abiturprüfungen die Auszeiten wichtiger finde als die Lernzeiten. Und vor allem: Nicht ständig fragen "Na, wie weit bist Du mit Deinen Vorbereitungen?" Sondern sich auch mal erkundigen: "Wie war das Treffen mit Deinen Kumpels?" So geben Eltern dem Nachwuchs das nicht unwichtige Gefühl, dass es auch noch etwas anderes im Leben gibt als das Abitur.

WDR: Was sollten Abiturientinnen und Abiturienten jetzt keinesfalls tun?

Goer: Nicht ständig lernen. Zu viel ist einfach kontraproduktiv.

WDR: Was tun bei Prüfungsangst?

Goer: Am besten, man macht sich klar, wovor man eigentlich konkret Angst hat. Und dann redet man mit anderen darüber. Schon beim Sprechen über das Thema kommt es häufig vor, dass die Angst nachlässt. Um kurz vor einer Prüfung innerlich Dampf abzulassen, kann die sogenannte Embrace-Technik helfen: Einfach mal kurz die Arme überkreuz nehmen und sich auf die Schultern klopfen. Dabei mehrmals tief ein- und ausatmen.

Das Interview führte Sabine Meuter.