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"Tschüss, Sweni!": Elefantenkuh verlässt nach 30 Jahren den Wuppertaler Zoo

03:16 Min. Verfügbar bis 03.05.2026

"Tschüss, Sweni!": Elefantenkuh verlässt nach 30 Jahren den Wuppertaler Zoo

Stand: 03.05.2024, 11:14 Uhr

Einen spektakulären Umzug hat es im Wuppertaler Zoo gegeben. Seit 1995 lebt dort die Elefanten-Kuh Sweni. Fast dreißig Jahre. Und jetzt heißt es Abschied nehmen.

Von Christian Licht

Es ist noch dunkel, als der riesige Ausleger per Kran über das Gehege gefahren wird. Die Warnlichter des Schwerlasters blinken über den Wuppertaler Zoo. Es ist kein einfacher Transport, denn Elefantenkuh Sweni ist mehr als drei Tonnen schwer. Deshalb wurde in den letzten Wochen schon trainiert, damit sich Sweni an den Container gewöhnt. Der soll mit einem Autokran auf einen Tieflader gehoben werden. Denn für Sweni geht es jetzt in ein neues Zuhause.

Der Afrikanische Elefant zieht um in den Magdeburger Tierpark, um dort im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms für Nachwuchs zu sorgen und eine neue Familie zu gründen. Ein großer Tag im Wuppertal Zoo, denn der Park ist vor allem für seine Elefanten bekannt. Die grauen Dickhäuter sind hier ein abolutes Highlight für die Besucher.

Sweni wird Teil einer Familie

Der Zoodirektor mit grauen Haaren trägt eine schwarze Zoo-Mitarbeiter Jacke.

Zoodirektor Arne Lawrenz

30 Jahre war Sweni in Wuppertal und dort ein Liebling bei Besuchern und Tierpflegern. Eingezogen ist sie damals als Waise. Den Anschluss in die derzeitige Elefantenfamilie im Zoo hat sie allerdings nie geschafft. In dem Gruppenverband stand sie am unteren Ende. "Natürlich wird es für Sweni eine Umstellung sein, in ein neues Zuhause zu ziehen. Aber in Magdeburg hat sie die Chance mit dem dortigen Bullen ihre eigene Familie aufzubauen", erklärt Zoodirektor Arne Lawrenz. 

Dass Elefanten die Herde verlassen, ist auch in der Natur nicht ungewöhnlich. Elefanten leben in Großherden, den sogenannten Matrilinien. Das heißt, eine Leitkuh lebt mit direkten weiblichen und heranwachsenden männlichen Elefanten zusammen. Die jungen Bullen wandern aus der Gruppe ab, wenn sie geschlechtsreif werden. Es kann aber auch zu Abspaltungen der Gruppe kommen, wenn beispielsweise die Tochter der Leitkuh sie verlässt und eine eigene Familie gründet, also selbst zur Leitkuh wird.

Elefantenzucht in Wuppertal

Für Sweni erhofft sich das Pflegeteam aus Wuppertal genau das: Eine eigene Familie. Dafür wartet auch in junger Bulle in Magdeburg auf Sweni. In Wuppertal ist die Elefantenzucht zurzeit nicht möglich. Der letzte Elefantenbulle "Tooth" ist aktuell woanders untergrabcht, weil die Zooanlage in diesem Bereich komplett umgebaut wird. Mit dem abgeschlossenen Umbau soll sich das ändern:

"Wuppertal soll die Hauptstadt des Afrikanischen Elefanten in Europa werden" Arne Lawrenz, Wuppertaler Zoodirektor
Die Elefantenkuh steht in ihrem mit Heu ausgelegtem Transportcontainer.

Sweni macht jetzt die ersten Schritte in den Container. Durch das wochenlange Training läuft alles reibungslos. Die über drei Tonnen schwere Sweni traut sich sogar rückwärts in den für sie fremden Raum, den Container, hinein. Dann wird Sweni aus dem Gehege und auf einen Tieflader gehoben. Über die Autobahn geht es in die neue Heimat. Für die Überfahrt hat sie ein leichtes Beruhigungsmittel bekommen. Damit sich Sweni in Magdeburg möglichst gut einlebt, fahren Tierpfleger aus Wuppertal mit, um ein paar Tage mit dem Elefanten im neuen Zoo zu verbringen. Wenn Sweni ihre eigene Familie gründet.

Unsere Quellen:

  • Reporter vor Ort
  • Zoo Wuppertal