Die Proteste gegen die geplante Schließung dreier Friedhöfe in Hagener Stadtteilen waren erfolgreich. Die Lokalpolitik hat sich - zumindest vorerst - von den Plänen verabschiedet. Das Problem zu hoher Kosten aber bleibt.
Verluste in Millionenhöhe
In Hagen gibt es zehn kommunale Friedhöfe. Die machen pro Jahr knapp zwei Millionen Euro Verlust. Deshalb hat der zuständige Wirtschaftsbetrieb Hagen vorgeschlagen, die Friedhöfe in Berchum, Garenfeld und Holthausen aufzugeben und zum 1. Januar 2025 zu schließen.
Das hätte bedeutet, dass ab dem neuen Jahr keine neuen Gräber mehr vergeben würden. Für bestehende oder bereits gekaufte Grabstätten hätte es eine Bestandsgarantie über mehrere Jahrzehnte gegeben. Kosten wären somit auch nur sehr langfristig gespart worden.
Demos & Petitionen gegen Schließungen
Die Bürger in den Stadtteilen wollten ihre Friedhöfe behalten. Als Ort der Trauer, als Teil des Dorflebens in den eher ländlichen Vororten und vor allem auch als sozialen Ort der Begegnung und des Austauschs. Es gab Demonstrationen und Petitionen.
Die Hagener Lokalpolitiker hatten diese Emotionalität unterschätzt und waren dementsprechend überrascht. Die Pläne sind jetzt erstmal gestoppt. Und nach Einschätzung des Fraktionsvorsitzenden der CDU im Stadtrat, immerhin die größte Fraktion, dürfte das auch so bleiben.
Dafür rückt jetzt die Frage in den Vordergrund, wie das Defizit ohne die Schließung der drei Friedhöfe gesenkt werden kann.
Unsere Quellen:
- Gutachten zur Friedhofsschließung des WBH
- Interviews mit Bürgern, dem CDU-Fraktionsvorsitzenden und den Vorständen des Wirtschaftsbetriebs Hagen
- WDR-Reporter